Sichtbarkeit, Selbstzweifel und der Wert eines starken Netzwerks
Es gibt Gäste, bei denen ich mich fast nicht traue, eine große Anmoderation zu machen, weil ihr Name für sich spricht. Tijen Onaran ist eine dieser Personen. Als erfolgreiche Unternehmerin, Investorin und Speakerin ist sie in der deutschen Wirtschaft eine feste Größe. Doch eines war mir besonders wichtig in unserem Gespräch: Den Menschen hinter der Erfolgsgeschichte zu zeigen.
Denn auch wenn Tijen in den Medien als selbstbewusste Powerfrau bekannt ist, erzählt sie im Interview sehr offen, dass hinter jedem Erfolg viele Rückschläge und Selbstzweifel stehen. Sie hat Dinge ausprobiert, ist gescheitert, hat sich wieder aufgerappelt – und genau das hat sie dahin gebracht, wo sie heute steht.
Ich lade Dich ein, einen Blick hinter die Kulissen einer beeindruckenden Karriere zu werfen und gleichzeitig wertvolle Impulse für Deinen eigenen Weg mitzunehmen.
Warum „Overnight Success“ ein Mythos ist
Tijen hat eine der spannendsten Karrierewege, die ich kenne – und dabei war nichts davon Zufall oder Glück.
„Dieser Overnight-Success ist ja diese urromantische Vorstellung davon, dass du auf der Straße entlangläufst und irgendjemand dir entgegenkommt und sagt: Mensch, hast du nicht Bock auf ein riesengroßes Investment?“ erzählt sie im Interview. Doch die Realität sieht anders aus. Erfolg entsteht über Jahre, durch harte Arbeit, strategisches Netzwerken und den Mut, immer wieder auf die Bühne zu treten – auch wenn es unangenehm ist.
Das bedeutet nicht, dass der Weg einfach ist. Es bedeutet aber, dass er machbar ist.
Selbstzweifel? Hat jeder – auch eine Tijen Onaran
Viele kennen sie als toughe Unternehmerin, die sagt, was sie denkt, und keine Angst vor großen Bühnen hat. Doch auch Tijen erzählt ehrlich, dass sie immer wieder Momente hat, in denen sie an sich zweifelt:
👉 „Allein wenn ich jetzt so die erste Staffel von Höhle der Löwen anschaue, dann denke ich oft so: In dem Moment habe ich vieles so gefühlt, ob das jetzt Sprüche sind, die ich gebracht habe, die Art und Weise, wie ich auch die Leute gechallengt habe. Heute schaue ich mir das an und denke so: Ja, weiß ich nicht, ob ich den Spruch nochmal bringen würde.“
Ich fand das so spannend, weil es zeigt: Selbst Menschen, die auf den größten Bühnen stehen, reflektieren und lernen ständig dazu.
Wir haben darüber gesprochen, wie wichtig es ist, sich selbst diesen Raum zum Wachsen zu geben – und sich nicht von dem Gedanken lähmen zu lassen, dass alles von Anfang an perfekt sein muss.
Und falls Du Dich fragst, wie sie mit ihren Selbstzweifeln umgeht: Sie setzt auf Reflexion, enge Vertraute und Routinen, um sich immer wieder zu erden.
Sichtbarkeit: Wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt
Tijen hat diesen Satz geprägt – und ich finde ihn nach unserem Gespräch noch treffender als vorher.
👉 „Wer sichtbar ist, findet statt“ bedeutet nicht nur Social Media. Es bedeutet, in den richtigen Momenten die Stimme zu erheben.
Sie selbst hat gelernt, dass sie sich nie auf ein starkes Netzwerk aus ihrem Elternhaus verlassen konnte – also hat sie sich ihr eigenes Netzwerk aufgebaut.
Ihr Tipp: Geh aktiv auf Menschen zu, stell Fragen und hab keine Angst vor Neins. Denn jedes Nein bringt Dich näher an ein Ja.
Barbie als Symbol für Erfolg – und für Druck
Eine meiner Lieblingsstellen im Gespräch war das Thema Barbie. Ja, richtig gelesen: Tijen Onaran hat eine eigene Barbie. Ein Unikat, das nur zwei Mal existiert – einmal bei Mattel und einmal bei ihr zuhause.
„Die ist best behütet, weil es ein sogenanntes Barbie-Unikat ist. Es gibt sie genau zweimal – eine hat Mattel, eine ich.“
Ich fand das Bild so passend für das, was Sichtbarkeit mit uns macht: Sie ist ein riesiges Privileg – aber sie kann auch zur Last werden. Tijen beschreibt, dass es eine unglaubliche Ehre war, als Vorbild ausgewählt zu werden – aber dass damit auch Verantwortung einhergeht. Denn sobald Du sichtbar bist, beginnst Du, Erwartungen zu spüren.
Wie geht man mit diesem Druck um? Indem man sich immer wieder bewusst macht, warum man tut, was man tut. Und indem man selbst entscheidet, welche Botschaft man nach außen trägt – und nicht andere das für einen tun lässt.
Idee vs. Marketing – Was ist wichtiger?
Eines der spannendsten Themen unseres Gesprächs: Was zählt mehr – die Idee oder die Vermarktung?
Tijens Antwort:
„Ich habe auch oft Startups erlebt, die eine wahnsinnig gute Vermarktungsstrategie hatten. Die Idee aber überhaupt nicht funktioniert hat und die Umsetzung schon gar nicht.“
Ich habe daraufhin eine Gegenfrage gestellt: Aber eine geniale Idee ohne eine gute Strategie wird doch auch nicht erfolgreich, oder? Und genau da liegt der Punkt: Die Idee muss tragfähig sein – aber sie muss auch verkauft werden. Tijen investiert nur in Gründer:innen, die eine starke Idee haben und gleichzeitig bereit sind, strategisch zu arbeiten. Denn ein viraler Post kann kurzfristig Erfolg bringen – aber nur eine nachhaltige Umsetzung sorgt dafür, dass ein Unternehmen bleibt.
Das ist für mich ein wichtiges Learning: Es reicht nicht, „nur“ eine gute Idee zu haben – es braucht auch den Mut, sie in die Welt zu tragen.
Mein Fazit: Mut zahlt sich aus!
Was nehme ich aus diesem Gespräch mit?
💡 Sichtbarkeit ist essenziell für den Erfolg – zeig Dich und Dein Können!
💡 Mut bedeutet, sich auch dann zu zeigen, wenn man unsicher ist.
💡 Erfolg ist kein Zufall – sondern das Ergebnis von harter Arbeit, Netzwerken und Resilienz.
💡 Ideen allein bringen Dich nicht weiter – es braucht eine klare Strategie.
Ich hoffe, dass Dich diese Folge genauso inspiriert wie mich. Hör rein und lass mich wissen: Was ist Dein größtes Learning aus dieser Episode?
