eine brünette Frau mit Brille - Frau Dr. Buschmann - lächelt durch einen pinken Bilderrahmen

S05-E07 Referatsleiterin Dr. Birgit Buschmann

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Ich bin Coach für Themen wie Präsentation, Präsenz, Auftritt, Lampenfieber. Ich begleite Menschen dabei, souverän mit dem persönlichen Verhältnis zum eigenen Produkt umzugehen: Wenn Du etwas entwickelst und verkaufst, egal ob Produkt oder Dienstleistung, steckt Dein Herzblut darin.

Was brauchen Frauen wirklich, um ihren Platz in der Wirtschaft zu finden – und zu behalten? In dieser Folge spreche ich mit Dr. Birgit Buschmann, Referatsleiterin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Wir sprechen über Karrierewege, über Realität und Anspruch, über Frauenwirtschaftstage, über digitale Chancen und über strukturelle Barrieren, die hartnäckig bleiben.

Dr. Buschmann ist eine beeindruckend klare Stimme für Gleichstellung und Veränderung – und sie kennt die Strukturen von innen.
Eine Folge über Mut, Verantwortung und Gestaltungsspielräume.

Als ich Dr. Birgit Buschmann zum ersten Mal begegnet bin, war ich ehrlich gesagt ein bisschen ehrfürchtig. Nicht nur, weil sie an entscheidender Stelle im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus BW arbeitet, sondern weil sie so eine beeindruckende Ruhe und Klarheit ausstrahlt. Ich war gespannt: Wie wird unser Gespräch laufen? Wie offen wird sie über die Herausforderungen sprechen, die wir alle kennen, wenn es um Frauen in der Wirtschaft geht?

Gleichstellung in der Wirtschaft beginnt bei Strukturen – nicht beim guten Willen

Warum Frauen noch immer an der Spitze fehlen
Trotz einer hohen Frauenerwerbstätigkeitsquote in Baden-Württemberg (75,6 %) sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Ein Drittel auf der obersten Ebene, 40 % auf der zweiten Führungsebene – Luft nach oben bleibt. Buschmann benennt klar die Ursachen: Teilzeitmodelle, mangelnde Kinderbetreuung, kulturelle Rollenmuster und wirtschaftliche Abhängigkeiten.

„Frauen sind heute so gut ausgebildet – sie sollten ihre Qualifikationen auch umsetzen können.“ – Dr. Birgit Buschmann

Kinderbetreuung als Schlüsselthema
Ein zentraler Hebel bleibt die Kinderbetreuung: „Wir haben da ein Defizit. Es fehlen Fachkräfte, die Öffnungszeiten der Kitas werden sogar zurückgefahren.“ Ohne verlässliche Betreuung geraten Frauen in die klassische Teilzeitfalle – mit langfristigen Folgen für Karriere und Rente.

Programme, die den Unterschied machen – landesweit und konkret

Frauenwirtschaftstage – eine Initiative mit Geschichte
Die Frauenwirtschaftstage sind eine der größten Gleichstellungsaktionen in Baden-Württemberg. Sie zeigen, wie wichtig Frauen als Fachkräfte, Gründerinnen und Führungspersönlichkeiten sind.
Mehr Infos: www.frauundberuf-bw.de

„Diese Aktion ist offen für alle – auch Männer. Denn Gleichstellung erreichen wir nicht durch Ausschluss.“ – Dr. Birgit Buschmann

Kontaktstellen Frau und Beruf – Beratung, die trägt
Das Landesprogramm bietet niedrigschwellige Beratung für Frauen in allen Phasen ihres Berufslebens: Wiedereinstieg, Aufstieg, Selbstständigkeit. Auch wenn der Name traditionell klingt – das Programm ist hochaktuell.
Zur Plattform: www.frauundberuf-bw.de

Spitzenfrauen BW – Vorbilder sichtbar machen
Mit dem Portal www.spitzenfrauen-bw.de werden über 100 Top-Frauen aus Baden-Württemberg präsentiert. Die Online-Community, Business-Lunches und Networking-Events bringen Frauen in Führung und Vernetzung.
Mehr erfahren

FamilyNet & familyNET 4.0 – familienfreundlich wirtschaften
Diese Programme bieten Beratung, Netzwerkveranstaltungen und Auszeichnungen für Unternehmen, die ihre Personalpolitik familienbewusst gestalten wollen.
familyNET: www.familynet-bw.de
familyNET 4.0: www.familyNET4.0

Digitale Transformation als Chance für Gleichstellung

Flexiblere Modelle durch Digitalisierung
Ob Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder Remote-Arbeit – die Digitalisierung kann neue Freiräume schaffen. Aber: Sie ersetzt keine Kinderbetreuung und birgt das Risiko der Doppelbelastung.

„Digitalisierung ist eine Gestaltungsaufgabe. Sie bietet Chancen – aber wir müssen sie auch nutzen.“ – Dr. Birgit Buschmann

New Work & Flexitime als Zukunftsthema
Die Frauenwirtschaftstage haben das Thema bereits aufgegriffen. Buschmann betont: Unternehmen müssen lernen, individuelle Lebensphasen ernst zu nehmen. Das betrifft nicht nur Mütter, sondern auch pflegende Angehörige, Väter und Ältere.

Gründung und Selbstständigkeit – mit Sicherheit zur Selbstwirksamkeit

Gründerinnenförderung bleibt zentrales Anliegen
Frauen gründen seltener, oft im Nebenerwerb, mit mehr Risikoabwägung. Buschmann nennt kulturelle Prägung, Sicherheitsbedürfnis und mangelnde Vorbilder als Ursachen – aber auch Mutmacher:

„Manche Frauen scheuen die Selbstständigkeit aus Angst vor dem Scheitern. Doch genau darin steckt oft die größte Lernchance.“

Mikrofinanzierung, Beratung, Vorbilder
Programme aus früheren Jahren, wie die baden-württembergische Gründerinnen-Initiative oder das Gründerinnen-Forum, haben heute digitale Nachfolger. Beratungsangebote bei den Kontaktstellen Frau und Beruf sowie EXIST-Programme zielen auf Stärkung und Sicherheit.

Netzwerke, Vorbilder, Sichtbarkeit – warum wir mehr voneinander brauchen

Buschmann betont die Bedeutung von Netzwerken:
„Frauen brauchen Rückenstärkung. Sie müssen sich strategisch positionieren – wie es Männer in ihren Netzwerken seit Jahrzehnten tun.“

Ob Mentoring für Migrantinnen, MINT-Influencerinnen oder Spitzenfrauen-Netzwerke: Sichtbarkeit erzeugt Vorbilder. Und diese wirken – besonders bei jungen Frauen, die noch auf der Suche nach einem beruflichen Selbstbild sind.

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