Eine Frau im grünen Anzug und braunen schulterlangen Haaren lächelt durch einen pinken Bilderrahmen in die Kamera

S05-E01 Low-Code und Digitalisierung: Wie CEO Kerstin Stier der Tech-Firma engomo die IT-Welt verbindet

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Vera Lyko

Vera begleitet als systemische Coach und Business-Strategin Gründer:innen vor und während ihrer Existenzgründung. Sie ist seit 10 Jahren Projektmanagerin in der Automobilbranche - von der Fahrzeugentwicklung bis zum Vertrieb.

Die Digitalisierung in Deutschland schreitet voran – doch oft nicht schnell genug. 90 % der Unternehmen möchten digitalisieren, aber viele wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Eine Lösung, die Prozesse beschleunigen und Business und IT zusammenbringen kann, ist Low-Code. Doch was bedeutet das genau? In der aktuellen Folge von „Mutig und Klug fragt“ spricht Tech-CEO Kerstin Stier von engomo über ihre Erfahrungen mit Low-Code, Digitalisierung und den Wandel in der IT-Branche.

Wie kam es zum Interview?

Kerstin Stier und ich trafen uns zum ersten Mal auf einem Treffen des IHK Netzwerks „Frauen in der Wirtschaft“. Sie fiel mir direkt auf: klarer, direkter, freundlicher Blick, kräftiger Händedruck. Sie wirkte neugierig auf alles: die Menschen, der Raum, was entstehen würde. Und wie das heutzutage so ist: man folgt sich auf LinkedIn. So tat ich es auch – und erkannte, dass sie ein Tech-Unternehmen leitet, das es sich zur Vision gemacht hat, die Mammutaufgabe „Digitalisierung“ anzugehen – mit einer Low-Code-Plattform.

Ich war neugierig. Eine Frau an der Doppelspitze eines Tech-Unternehmens – die muss ich näher kennenlernen. Und so bin ich sehr froh, dass ich Kerstin für ein Interview gewinnen konnte und mit ihr eine Stunde ausführlich über Low-Code, Digitalisierung und ihre Rolle als Co-CEO sprechen durfte. Ich danke dir, liebe Kerstin, für das ausführliche Gespräch und besonders für den Einblick in deine persönlichen Gedanken zum Thema Sichtbarkeit.

Steigen wir also ein ins Thema: Was ist eigentlich Low-Code, wozu brauche man das und wie setzt man es ein?

Low-Code als Wegbereiter der Digitalisierung

Was ist Low-Code?

Low-Code steht für die Möglichkeit, Softwareanwendungen mit minimalem Programmieraufwand zu erstellen. Stier beschreibt es anschaulich:

„Unter Low-Code kannst du dir vorstellen, also das Wort ist zusammengesetzt aus Low bedeutet wenig und Code eben im Sinne von Programmieren. Das heißt, es sind Lösungen, die man sich vorstellen kann wie einen Baukasten.“

Diese Methode macht IT-Projekte bis zu 20-mal schneller als klassische Entwicklungsmethoden.

Die Herausforderungen der Digitalisierung

Viele Unternehmen scheitern nicht an der Bereitschaft zur Digitalisierung, sondern an den Mammutprojekten, die durch langwierige Anforderungsprozesse entstehen. Kerstin Stier bringt es auf den Punkt:

„Mein Blickwinkel darauf wäre, den Perfektionismus abzulegen und in kleinsten gemeinsamen Nennern zu denken. Also was ist meine kleinstmögliche Lösung, die mir aber schon einen wirklichen Win verschafft?“

Gerade in der öffentlichen Verwaltung fehlen oft Standards, wodurch Digitalisierungsprojekte langsam voranschreiten.

Die Zusammenarbeit zwischen Business und IT verbessern

Ein wesentliches Problem in IT-Projekten ist die Kommunikation zwischen Fachbereich und IT. Low-Code kann hier eine Brücke schlagen, indem er für alle Beteiligten verständlichere Lösungen bietet:

„Eigentlich ist unsere Vision der Plattform, wo wir hinwollen, dass der Fachbereich eine 80% Lösung seines individuellen Prozesses bauen kann und dann in Zusammenarbeit mit den IT-Experten zum Ziel kommt.“

Dieses Zusammenspiel führt zu effizienteren Entwicklungsprozessen und reduziert das „Blame Game“ zwischen den Abteilungen.

Von der Vision zur Umsetzung

Kerstin Stier ist nicht nur CEO, sondern sieht sich als Brückenbauerin zwischen Business und IT. Ihre wichtigste Eigenschaft als Tech-CEO?

„Meine wichtigste Eigenschaft ist es, Visionen zu haben, eine Strategie daraus zu entwickeln und dann mit dem Team zusammen ins Machen zu kommen.“

Sie hat selbst erlebt, wie wichtig es ist, die eigene Rolle zu hinterfragen. Lange Zeit war sie in ihrem Unternehmen weniger sichtbar, weil sie sich auf interne Prozesse konzentrierte. Doch jetzt tritt sie bewusst als Gesicht von Engomo auf und inspiriert damit andere Frauen in Tech-Führungsrollen.

Fazit: Digitalisierung braucht Pragmatismus

Die Podcastfolge zeigt eindrucksvoll, dass Digitalisierung nicht nur eine technische, sondern auch eine organisatorische Herausforderung ist. Low-Code kann den Wandel beschleunigen, aber am wichtigsten bleibt die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und einfach zu starten.

Persönlich: Kerstins Mut zur Sichtbarkeit

Kerstin ist für mich ein Vorbild. Sie hat sich entschieden, sichtbar zu werden. Das ist mutig.

Es klingt so einfach. Aber das ist es nicht. Auf die Bühne treten, das Rampenlicht suchen. Das bedeutet, sich angreifbar zu machen. Die Menge ist nicht immer freundlich. Und trotzdem hat sie es getan.

„Wenn du dich nicht zeigst, dann kannst du auch nicht sichtbar sein.“

„If you can’t beat the fear, just do it scared.“

Dieser Satz hat mich zum Lachen gebracht. Aber er ist auch ein echter Reminder. Angst ist da. Immer. Und trotzdem muss man losgehen.

Kerstin hat es getan. Und das kostet Kraft. Aber es gibt etwas zurück. Selbstbewusstsein. Anerkennung. Die eigene Stimme, die gehört wird.

Ich habe großen Respekt davor. Denn ich weiß, wie schwer es ist. Gerade als Frau in einer Tech-Branche. Die Hürden sind hoch. Die Erwartungen oft einseitig. Doch Kerstin hat sich nicht bremsen lassen.

Sie ist sichtbar. Sie ist stark. Und sie inspiriert mich.

Zwischen IT und Business: Kerstins Weg als Gründerin

Kerstin hat mit ihrem Mann gegründet. Das ist eine besondere Konstellation. Familie und Business gleichzeitig. Sie sind ein Team – als Unternehmer und als Paar.

Sie sagt, es sei eine Balance. Klare Verantwortlichkeiten helfen. Ihr Mann ist für die Produktentwicklung zuständig. Sie übernimmt Marketing, Sales und Unternehmensentwicklung. Beide respektieren die Rolle des anderen.

„Wir haben unterschiedliche Stärken. Mein Mann ist der Techie. Ich bringe Business-Perspektive rein. Und genau das macht uns stark.“

Der kurze Ausflug ins Programmieren

Kerstin hat es sogar ausprobiert. Sie wollte wissen, wie es ist, selbst Code zu schreiben. Also hat sie angefangen, Java zu lernen. Doch nach einiger Zeit hat sie entschieden, dass es nicht der beste Invest ihrer Zeit ist.

„Ich dachte, wenn ich ein Tech-CEO bin, dann muss ich doch programmieren können. Aber irgendwann wurde mir klar: Meine Zeit ist besser investiert, wenn ich das Unternehmen weiterentwickle, anstatt selbst zu coden.“

Sie hat erkannt, dass ihre Stärke woanders liegt – in der Verbindung von Tech und Business, im Führen ihres Teams, in der strategischen Weiterentwicklung von Engomo.

🎧 Jetzt reinhören:

Hör Dir das inspirierende Gespräch mit Tech-CEO Kerstin Stier in der aktuellen Folge von „Mutig und Klug“ an!

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